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Er wohnt in einer 6-Zimmer-Suite +++ Seine Familie bekommt Leibwächter +++ Die Trikot-Nummer 22 ist für ihn reserviert
Tschüs Deutschland. Priwjet Russland!
• Freitag, 10.40 Uhr, Flughafen Düsseldorf:
Kevin Kuranyi (28) startet zusammen mit BILD auf Aeroflot-Flug 128 in eine völlig neue Fußball-Welt. Der Noch-Schalker wechselt für drei Jahre zu Dynamo Moskau, verdient in dieser Zeit rund 18 Mio Euro - netto.
Kuranyi wirkt aufgeregt wie ein kleiner Junge kurz vorm Schullandheim, sagt: "Das wird das größte Abenteuer meines Lebens..."
Nach drei Stunden Flug Ankunft am Airport Scheremetjewo: 25 Grad und Sonne. Keine Fans, nur eine handvoll Fotografen warten auf den Torjäger.
Zwei Mitarbeiter des Klubs holen Kuranyi im schwarzen Jeep ab.
Wir brausen in 25 Minuten zum Dynamo-Trainingsgelände. Hier wird der Ex-Nationalspieler von Sportdirektor Konstantin Sarsaniya begrüßt - trifft zum ersten Mal auch seinen neuen Trainer Miodrag Bozovic.
Wie bei einem Fußball-Verein sieht es am Vereinsgelände allerdings nicht wirklich aus - eher wie in einem Fünf-Sterne-Urlaubsclub am Mittelmeer: Tennisplätze, Schwimmhalle, Restaurants, Hotel, Internat, Ärztepraxen, zwei Kunstrasen- und ein Rasenplatz. Alles top-gepflegt!
Und Kuranyi begeistert: "Auf Schalke war es schon perfekt. Doch das Trainingsgelände hier ist nochmal eine Liga besser."
• 18.45 Uhr:
70 Minuten Horror-Fahrt in die 30 Kilometer entfernte Moskauer Innenstadt - Verkehrsregeln interessieren den Durchschnitts-Russen nicht wirklich, die zehnspurigen Straßen sind chronisch verstopft - Mega-Staus fast schon Alltag.
Ankunft im Luxus-Hotel Ritz-Carlton (5 Sterne).
Solange Kuranyi noch kein eigenes Haus hat, wohnt er in einer Sechs-Zimmer-Suite mit Blick auf den Kreml. Für schlappe 1600 Euro pro Nacht. Dynamo zahlt.
Zeit zum Ausruhen bleibt nicht. Kuranyi will unbedingt auf den Roten Platz: "Das ist ja fantastisch hier, unglaublich schön!"
Erst um 23 Uhr schaffen wir es zum Abendessen. Und obwohl die 15-Millionen-Metropole mit ihrem berühmt-berüchtigten Nachtleben erst jetzt so richtig erwacht, verzichten wir: Denn der nächste Tag wird lang!
• Samstag, 9 Uhr:
Kuranyi lässt sich mehrere Häuser zeigen: Alle Anwesen sind eingezäunt und video-überwacht. Leibwächter beschützen die Bewohner.
Kuranyi will so schnell wie möglich seine Frau Vicky (28) und die Kinder Karlo (4) und Vivien Carmen (2) nach Moskau holen.
Kuranyi: "Vicky freut sich schon richtig. Sie spricht ja sieben Sprachen, unter anderem Russisch. Sie wird mir in nächster Zeit einiges beibringen."
• 16.28 Uhr:
Wir treffen im Chimki-Stadion ein. Nur knapp 6000 Fans sind beim 2:0-Sieg des Tabellen-Elften der russischen Premier Liga gegen Wladikawkas dabei.
Die Stimmung ist bescheiden.
Warum tut sich ein Top-Stürmer (18 Saison-Tore) diese Fußball-Provinz an? Kuranyi ganz offen: "Das Geld spielt eine sehr große Rolle. Alles andere würde mir eh keiner glauben."
• Sonntagnachmittag:
Rückflug nach Deutschland.
Kuranyis Fazit: "Mein erster Eindruck: "Ich habe alles richtig gemacht!" Heute fliegt der Knipser in den Sommer-Urlaub ans Mittelmeer.
Am 18. Juli soll er sein erstes Spiel für Moskau machen. Gegen den No-Name-Klub Rostow...